Die Installation „Art-Genealogie“ beschäftigt sich mit einem sehr beliebten Thema, der Familienforschung. Während die Genealogie mithilfe einer wissenschaftlichen Methode die historische Genese verschiedener Sachverhalte analysiert, findet hier eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema statt.
Zwölf mit Sisalfäden, Naturmaterialien und Acrylfarben gestaltete Porträtdarstellungen werden in drei Reihen untereinander aufgehängt. Auf diesen Bildern werden mithilfe eines Beamers alte und neue Familienfotos projiziert, so dass sich die Ebenen der Malerei und Fotografie überlagern. Auf den Bildern können hintereinander Fotos des Urgroßvaters, des Onkels, des Bruders oder des Vaters projiziert werden.
Fotoebene und Leinwandebene ergänzen sich. Zeiten werden gemischt. Das, was der Betrachter nacheinander sieht, wird gleichzeitig. Vergangenheit und Gegenwart verlaufen parallel, wirken ineinander. Dies spiegelt die These von Henri Bergson wider, der von einer generellen Koexistenz von Vergangenheit und Gegenwart als zwei koexistierenden Sphären spricht.